Hier finden Sie alle Berichte und Neuigkeiten vom OP-Projekt JUMP 2021 in Gambia.

16.12.2021

 

Die geplanten drei Wochen unseres JUMP-Projektes sind vorbei. Von Hamburg über Freiburg bis in die Schweiz sind alle Team-Mitglieder heil nach Hause zurückgekehrt und haben inzwischen den Temperaturunterschied von mehr als 30 Grad verarbeitet. Von der Hitze und dem Dunst in die Winterlandschaft!

Den letzten Tag nutzten wir dazu, alle operierten Patienten nochmals zu sehen, vorerst abschließend zu beurteilen und das weitere Prozedere festzulegen und vertrauensvoll in die Hände des einheimischen Personals zu übergeben. Wir werden in engem Austausch mit der Klinik bleiben und über die weiteren Verläufe informiert werden.

Das Team ist überwältigt von den Eindrücken und Erfahrungen, die wir sammeln konnten. Wir sind dankbar für das Vertrauen der Patienten in uns, dankbar für die tolle Zusammenarbeit mit dem einheimischen Personal und dankbar für das uneingeschränkte Engagement der Klinikleitung. Zahlreiche Operationen konnten realisiert und eine umfassende Sprechstunde mit zahlreichen Nachkontrollen umgesetzt werden. Von Amputationen über komplexe Verbrennungstraumata, Lipomen, Hernien, Osteomyelitiden, Verletzungen der Extremitäten und unzähligen chronischen Wunden bot sich wieder ein buntes Sammelsurium an Krankheitsbildern, was das Team stets forderte. Chirurgie, Anästhesie, OTAs sowie die hausärztliche und dermatologische Seite ergänzten sich an vielen Ecken und Enden und trugen am Ende gemeinsam zu einem erfolgreichen Projekt bei.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei allen Menschen bedanken, die uns finanziell, materiell, organisatorisch und emotional bei diesem Projekt unterstützt haben. Vieles wäre ohne externe Hilfe niemals möglich gewesen. Wir hoffen Ihnen mit unseren Berichten und Bildern einen Eindruck vermittelt zu haben, bei welch großartiger Tat Sie involviert waren. Wir freuen uns schon jetzt auf unseren nächsten Einsatz.

 

Vielen Dank – das Jump-Team

10.12.2021

 

Die letzte Woche vom JUMP-Projekt in Gambia ist angebrochen:

Nach beinahe 3 Wochen hier sind einige Abläufe im Team schon zur Routine geworden. Morgens findet ein kurzer Rapport mit dem gesamten Team statt, um sich einen Überblick zu verschaffen welche Patienten gekommen sind, und daraufhin wird der (beinahe) definitive OP-Plan erstellt. Während das Ärzteteam die Visite und Kontrolle der bereits operierten Patienten durchführt, werden die OP-Säle für den Tag vorbereitet. Dann geht es los mit dem Programm an Sprechstunden und Operationen. Es kommen immer noch Patienten, die operiert werden müssten, aber leider wird es langsam zeitlich etwas eng aufgrund der in die Nähe rückenden Heimreise. Aber wir geben unser Bestes noch so vielen Patienten wie möglich zu helfen, bevor wir den Heimweg antreten müssen.

Am Dienstag standen eine Hernie, eine weitere Kontrakturlösung am Finger, ein Lipom und eine Fibromexzision auf dem Plan. Außerdem wurde eine komplexe Radiusosteosynthese durchgeführt. Der Patient wurde, nachdem er sich die Fraktur zugezogen hatte, bereits mit einer Osteosynthese versorgt, diese war jedoch nicht optimal. Die Platte und Schrauben wurden entfernt, der neu gebildete Knochen und vor allem die Fehlstellung des Armes wurden korrigiert und mit einer neuen Plattenosteosynthese fixiert.

Am Mittwoch wurden eine größere Verbrennungskontrakur in der Achsel eines Mädchens gelöst und ein infizierter Unterschenkel musste leider amputiert werden. Außerdem standen zwei Hernien an und ein Unterarm wurde von Tumoren befreit.

07.12.2021

 

Das Wochenende in Gambia wurde vom Team in vollen Zügen genossen und zur Erholung genutzt. Ausnahmsweise standen anstelle von Operationen eine Bootstour auf dem Gambiariver und am Sonntag ein Badetag an einem der wunderschönen Strände Gambias auf dem Plan. Außerdem stießen die beiden letzten Neuankömmlinge, Jule und Frank, dazu.

Am Montag ging es dann schon wieder los mit dem gewohnten Programm in der Klinik. Visiten, Verbandswechsel und weitere Operationen wurden durchgeführt. Insgesamt 3 Hernien, zwei davon beidseits, zwei Verbrennungskontrakturen und eine Wunddeckung am Schienbein wurden heute operiert.

Als Tagesabschluss stand eine kleine Party bei einer Patientin an, welche vor 2 Jahren erfolgreich an der Hand versorgt worden war.

04.12.2021

 

Da unser Chirurgenteam morgens zur Sprechstunde des einheimischen Traumatologen eingeladen war, fing der Donnerstag etwas später als gewöhnlich an. Trotzdem wurde das OP-Programm am Nachmittag in guter Zusammenarbeit und zügig absolviert. Es standen eine Verbrennungskontraktur bei einem kleinen Mädchen, eine Hernie, eine Gichtausräumung am Fuß und eine weitere Sequesterentfernung an.

Leider musste das Team sich von Jens Starke, Andreas Schweizer und Julian Ganter verabschieden, die drei machten sich am Donnerstag auf den Weg zurück in die Heimat.

Am Freitag standen dann fünf weitere Operationen auf dem Plan. Nach der täglichen Visite und weiteren Patientensichtungen wurde heute Buba operiert, der junge Mann, der sein Leben seit nun zwei Jahren mit einem bestehenden Fixateur externe bestreitet. Ihm wurde der Fixateur externe entfernt und ein abgebrochener Pin und eine abgebrochene Schraube mussten aus dem Knochen herausgebohrt werden. Da der Knochen nicht zusammengewachsen ist, muss jetzt der Abstrich abgewartet werden, um mit dem Resultat die nächsten Schritte zu planen. Außerdem wurden zwei Hernien und zwei weitere Verbrennungskontrakturen operiert. Nach getaner Arbeit wurde mit einem kurzen "Feierabendschwimmen im Meer" und ein wenig Malariaprophylaxe gemeinsam das Wochenende eingeläutet.

02.12.2021

 

Die Hitze hier in Gambia ist mittlerweile etwas erträglicher geworden, dafür hat der Staub und Sand in der Luft erheblich zugenommen. Nichtsdestotrotz wartete am Dienstag einiges an Arbeit auf das Team. Neben weiteren Patientensichtungen wurden ein Lipom und zwei Hernien versorgt und die Osteosynthese, welche am Montag nicht durchgeführt werden konnte, nachgeholt. Außerdem wurde eine Osteomyelitis bei einem Patienten revidiert, welcher vor einiger Zeit nach einer Fraktur in einer örtlichen Klinik mit einem Nagel versorgt worden war. Ein Infekt danach führte zu Defekten - diese "toten" Knochenstücke verhinderten die vollständige Heilung und verursachten Schmerzen. Diese Knochenstücke (Sequester) konnten nun entfernt werden.

Am Mittwoch standen nochmals zwei Hernien und ein Lipom am Fuß auf dem Programm. Außerdem wurde in einer komplexen, knapp vierstündigen Operation eine alte Tibiafraktur versorgt. Dabei wurden einerseits abgebrochene Schrauben herausgenommen, ein Teil der Fibula entfernt, die Frakturteile reponiert und mit einem Fixateur externe ruhiggestellt. Damit ging ein weiterer anstrengender Tag zu Ende... oder zumindest fast. Der Arbeit folgte nämlich noch ein gemütlichen Abend mit Malaria-Prophylaxe - Pizza und Gin Tonic - nach der die Strapazen schnell wieder vergessen waren.

30.11.2021 

 

Am Sonntag wurde nochmals so richtig entspannt, um dann am Montag voller Energie und mit einem nun vollständigen Team in die neue Woche zu starten.

Die beiden TOAs und Birgit machten sich schon etwas früher auf, um alles für den heutigen Tag vorzubereiten. Auf dem Plan standen neben weiteren Patientensichtungen diverse Operationen, eine "frische" Tibiafraktur (zur Erklärung, frisch bedeutet hier in Gambia dass die Fraktur vor weniger als 6 Monaten passiert ist), eine Sequesterentfernung mit Débridement und zwei weitere Hernien.

Beim gemeinsamen Morgenrapport wurde der Tagesplan nochmals durchgesprochen.

Da bei der Sterilisation der Instrumente Probleme auftraten, musste die Versorgung der Tibiafraktur auf Dienstag verschoben werden und der zweite Patient mit der Hernie tauchte nicht auf... Flexibilität ist hier tagtäglich gefragt.

Nach dem übrigen OP-Programm wurden die nächsten Tage besprochen und geplant.

Außerdem wurde die Klinik am Nachmittag von einem einheimischen Traumatologen besucht. Das Chirurgenteam wird am Donnerstag im Universitätsspital Banjul seinerseits einen halben Tag bei der Arbeit dabei sein können.

28.11.2021

 

Auch am Freitag wurde fleißig gearbeitet im heißen Gambia. Insgesamt wurden vier Hernien operiert - auch dieses Jahr wurde dem Team dafür mit einem tollen, einheimischen Essen die Dankbarkeit der Angehörigen ausgedrückt (Es war sehr lecker, auch wenn der Blick auf dem Bild etwas skeptisch wirkt!). Nebenbei ging es weiter mit Patientensichtungen, bisher wurden etwa 60 Patienten von dem Chirurgenteam gesehen und untersucht. Mit dabei waren auch einige Nachkontrollen von vor zwei Jahren, allesamt mit guten Ergebnissen. Außerdem wurde bereits der OP-Plan der nächsten Woche erstellt.

Die beiden TOAs bereiteten bis in die späten Abendstunden alle Materialien vor, die nächste Woche benötigt werden, damit am Montagmorgen früh mit den geplanten Osteosynthesen gestartet werden kann.

Am Freitagabend sind dann mit Bastian, Laura und Julian ein weiterer Teil der Gruppe eingetroffen. Am Samstag wurde entspannt, bevor dann am Abend Harry, Birgit und Benedikt in Gambia eintrafen und somit das Team nun beinahe komplett ist.

25.11.2021

 

Gute Neuigkeiten: Der Container ist endlich angekommen!

In toller Zusammenarbeit wurde das so lang herbeigesehnte Material ausgeladen und in der Klinik verteilt.

Jens Starke und Andreas Schweizer konnten glücklicherweise ihren Rückflug nach Hause verschieben und unterstützen die Klinik jetzt tatkräftig beim Einrichten und dem Aufbau- und Einbau der Geräte.

Währenddessen hat das Team fleißig weiter Patienten gesichtet und auch die ersten Eingriffe konnten vorgenommen werden.

Dadurch, dass der Container endlich eingetroffen ist, kann voraussichtlich ab nächster Woche parallel in beiden OP-Sälen operiert werden und vor allem können endlich die ersten Osteosynthesen durchgeführt werden.

Wir sehen den nächsten Tagen und Wochen voller Zuversicht entgegen!

23.11.2021

 

Am Montag ging es los - der erste Arbeitstag für das Team in Gambia.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch das Spitalpersonal und einer kurzen Besichtigung der neu umgebauten ASB Klinik besichtigte das Team der Chirurgen während der letzten zwei Tage ihre ersten Patienten. Unter anderem mit dabei war Buba, den das Team vor zwei Jahren operiert hatte. Ihm wurde ein Fixateur externe angelegt - durch seine Wohnverhältnisse entwickelte sich in der Zeit danach jedoch ein Infekt, der erfolgreich behandelt werden konnte. Allerdings konnten dadurch, dass das Team letztes Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht nach Gambia reisen konnte, auch nicht die erforderlichen weiteren Schritte durchgeführt werden. Dieser Fall bereitete dem Team bereits einiges an Kopfzerbrechen und wird es voraussichtlich auch noch eine Weile weiter beschäftigen.

Die zwei TOAs verschafften sich derweil einen Überblick über das vorhandene Material und fingen an, die ersten für Mittwoch angesetzten Eingriffe vorzubereiten. Außerdem gab es endlich Neuigkeiten bezüglich des Schiffes - dieses konnte endlich in den Hafen einlaufen, was eine hervorragende Nachricht ist. Aber wann der lang ersehnte Container in der Klinik eintreffen wird, das steht leider immer noch nicht fest. Somit geht fürs Erste das Hoffen und Warten noch weiter.

21.22.2021

 

Endlich ist es soweit. Nach langen und intensiven Vorbereitungen ist der erste Teil der Gruppe am Samstagabend in Gambia eingetroffen.

Der erste Tag vor Ort wurde dazu genutzt, sich von der langen Reise zu erholen und sich an das warme Klima zu gewöhnen. Aber auch, um sich auf den neusten Stand der Entwicklungen hier zu bringen.

Das Schiff mit den Containern für die Klinik ist leider noch immer nicht im Hafen von Banjul angekommen, und mit ihm fehlt viel dringend benötigtes Material. Aber wir werden das Beste daraus machen und morgen trotz allem mit den ersten anfallenden Arbeiten des Projekts starten.